Am Dienstag war das Münchner Zahnmobil zu Gast in Garmisch-Partenkirchen. Interessierte konnten sich das Zahnmobil vor der Unterkunft Loisachauen ansehen und Informationen zum neuen Angebot erhalten. Zudem bestand für die Besucherinnen und Besucher auch die Möglichkeit sich einen Eindruck von der Unterkunft in den Loisachauen zu verschaffen. Anwesend war auch die 2. Bürgermeisterin des Marktes Garmisch-Partenkirchen Claudia Zolk, die sich sehr über den Besuch des Zahnmobils freute und auch sehr wertschätzende Worte zur Notunterkunft und den dortigen Mitarbeitenden des kmfv fand.
Ziel des Münchner Zahnmobils, welches es seit 2024 in München gibt, ist einerseits des aufsuchende zahnärztliche (Akut-) Versorgung von wohnungslosen bzw. obdachlosen Menschen und je nach vorhandenem Krankenversicherungsstatus die Anbindung an die zahnmedizinische Regelversorgung. Dazu werden Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe sowie „Hotspots“ obdachloser Menschen gezielt angefahren. Andererseits wird durch das Zahnmobil ein Beratungs- und Hilfeangebot für Kinder und Jugendliche geschaffen. Dies beinhaltet unter anderem ein Präventionsprogramm im Bereich Mundhygiene und den Abbau von Schwellenängsten bei Kindern und Jugendlichen. Hierfür werden gezielt Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie auch Begegnungsstellen (z.B. Spielplätze) besucht.
Neben ehrenamtlichen Zahnärztinnen und Zahnärzten wird das Zahnmobil von hauptamtlichen zahnmedizinischen Fachangestellten betreut. Zudem stellen haupt- und ehrenamtliche Aushilfen den Betrieb sicher. Hauptsponsor des Münchner Zahnmobils ist elmex®. Um den laufenden Betrieb des Zahnmobils aufrecht erhalten zu können, ist das Projekt zusätzlich auf Spenden sowie ehrenamtliche Unterstützung von Zahnärztinnen und Zahnärzten angewiesen. Damit das Angebot eventuell zweimal jährlich auch auf Garmisch-Partenkirchen ausgeweitet werden kann, sucht der kmfv Zahnärztinnen oder Zahnärzte aus Garmisch-Partenkirchen, die sich ehrenamtlich beim Zahnmobil engagieren möchten.
„Diese Aktion ist wirklich ein Segen, denn die Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, haben oft sehr große Hemmungen, eine Arztpraxis, vor allen Dingen eine Zahnarztpraxis, aufzusuchen. Das Zahnmobil ist hier ein sehr niederschwelliges Angebot, nicht nur für Obdach- und Wohnungslose, sondern auch für Kinder und Jugendliche in Notlagen. Ich freue mich darauf, wenn das ,Zahnmobil‘ nach der heutigen Vorstellungsrunde künftig ein-, bis zweimal im Jahr vorbeikommt und dann auch Behandlungen durchführt. Vielen Dank an alle, die diese großartige Hilfe mit Leben füllen“, erklärte Claudia Zolk, 2. Bürgermeisterin des Marktes Garmisch-Partenkirchen.
„Wir freuen uns sehr, dass das Zahnmobil des kmfv zu uns in die Loisachauen gekommen ist und sich in Garmisch-Partenkirchen vorgestellt hat. Eventuell kann zukünftig zweimal jährlich ein zahnmedizinisches Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft geschaffen werden“, ergänzte Barbara Cunradi-Rutz, Sozialpädagogin im Beratungsdienst der Unterkunft Loisachauen.
Seit März 2021 bietet der kmfv die Beratung in der Unterkunft Loisachauen an. Bei der Unterkunft handelt es sich um eine kommunale Notunterkunft in Garmisch-Partenkirchen für obdachlose, volljährige Männer und Frauen. Für die Aufnahme und Belegung in der Unterkunft ist das Ordnungsamt der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen zuständig. Die Beratung in der Unterkunft Loisachauen ist ein freiwilliges, niedrigschwelliges Angebot für alle dort untergebrachten Personen, das von fast allen Bewohnerinnen und Bewohnern regelmäßig angenommen wird. Seit der Übernahme der Beratung durch den kmfv im März 2021 konnten fast 40 Personen in eigenen Wohnraum oder in betreute Einrichtungen vermittelt werden – und das trotz schwerwiegender Problemlagen der untergebrachten Personen.
Um individuelle Einzelfallhilfen unkompliziert gewähren zu können ist die Beratung auch auf Spenden angewiesen.
Spenden für das Zahnmobil und die Beratung in der Unterkunft Loisachauen sind über Unterstützungsmöglichkeiten – kmfv oder das Spendenkonto des kmfv bei der SozialBank (IBAN: DE51 3702 0500 0001 8200 01) möglich.