Wer wir sind
Der kmfv ist ein in der Erzdiözese München und Freising tätiger, caritativer Fachverband. Dem Auftrag seines Gründers Adolf Mathes folgend, wendet sich der Verein an wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der Verein ist bestrebt, durch Zusammenarbeit und Austausch mit seinen Partnern den betroffenen Personen ein effizientes Hilfenetz zur Verfügung zu stellen.
Ehrenamtliches Engagement
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Was wir tun
Wir leisten Soziale Arbeit in ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen mit dem Ziel der Resozialisierung. Sie erfolgt insbesondere durch Beratung, Betreuung und Unterstützung, durch Entwöhnungsbehandlung und berufliche Wiedereingliederung.
Arbeits- und
Beschäftigungsangebote
Gesundheitsversorgung
Postbox M63
Unsere Einrichtungen und Dienste
In über 60 Fachdiensten, Einrichtungen und Projekten bieten wir insgesamt etwa 1.800 Plätze für Hilfesuchende an und betreuen jährlich ca. 8.000 wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Karriere
Bei uns wird Chancengleichheit großgeschrieben. In unserem offenen und wertschätzenden Arbeitsumfeld hat jede und jeder die Möglichkeit, sich beruflich und persönlich zu entfalten und wertvolle, sinnstiftende Arbeit zu leisten. Der kmfv ist der ideale Ort für alle, die den festen Glauben an die Werte der Solidarität und der Menschenwürde teilen.

Hier zählt der Mensch – sowohl in der Unterstützung unserer Klientel als auch in der Entwicklung und Förderung unserer Mitarbeitenden. Werde auch Sie Teil unseres Teams und finde Sie ihren Platz in einer Organisation, die für echte Veränderung steht.
Der kmfv als Arbeitgeber
Arbeitsbereiche des kmfv
Benefits & Leistungen
Duales Studium & Praktikum Soziale Arbeit
Werkstudierende & Auszubildende
Rund ums Bewerben
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75 Jahre kmfv

75 Jahre
Perspektiven,
die bewegen

Geschichte des kmfv

Der Katholische Männerfürsorgeverein München e.V. (kmfv), gegründet am 19. April 1950, ist ein in der Erzdiözese München und Freising tätiger, caritativer Fachverband.

Dem Auftrag seines Gründers Adolf Mathes folgend, wendet sich der Verein an wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürger.

Der kmfv beschäftigt rund 650 Mitarbeitende. In über 60 Fachdiensten, Einrichtungen und Projekten werden insgesamt etwa 1.800 Plätze für Hilfesuchende angeboten  und  jährlich ca. 8.000 wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürgerinnen und Mitbürger betreut.

 

Der kmfv pflegt eine Organisationskultur, die geprägt ist durch Partnerschaft sowie durch den zielgerechten Einsatz der fachlichen und ökonomischen Ressourcen.

Als Träger und Fachverband ist der kmfv ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Partner der mit der sozialen Arbeit befaßten Behörden und der im selben Arbeitsfeld tätigen Fachorganisationen.

Der Verein ist bestrebt, durch Zusammenarbeit und Austausch mit seinen Partnern dem betroffenen Mitbürger ein effizientes Hilfenetz zur Verfügung zu stellen.

1950-1953

Anfänge des kmfv

Erster Bunker von innen

 

In den Nachkriegsjahren wuchs in München die Zahl wohnungsloser Menschen besonders stark an. Immer mehr Notbaracken mussten kurzfristig eingerichtet werden, insbesondere für Männer, die sonst auf der Straße gelebt hätten.

In dieser Situation nahm sich der Stadtpfarrprediger Adolf Mathes dem Problem an und gründete mit gleichgesinnten münchner Bürgern am 19.04.1950 den Katholischen Männerfürsorgeverein München e.V.

Um die erste Not zu lindern, wurden Bunkeranlagen in Betrieb genommen.

Bereits im Jahr 1952 wurde das Haus an der Pilgersheimer Straße eröffnet, das als modernstes Obdachlosenheim Deutschlands galt. Schon zu diesem Zeitpunkt zeichnete es sich für Adolf Mathes ab, dass Hilfe umfassender organisiert werden musste. Eine sog. Auffangstation für Männer in Not sollte Wege in eine Klinik für Suchtkranke, einen Arbeitshof für Jüngere oder ein Wohnheim für arbeitende Männer eröffnen und Ausgangspunkt für die Rückkehr ins Familien- und Arbeitsleben sein.

Ältere Männer sollten auf einem Fürsorgehof betreut werden. Dieses Konzept bildete bereits damals die Grundstruktur der Hilfeangebote, die auch im heutigen Katholischen Männerfürsorgeverein vorhanden sind.

1953-1972

Ausbau und strukturelle Weiterentwicklung des kmfv

Adolf Mathes‘ Hilfekonzept
(Quelle: kmfv-Jahresbericht 1957/58)

Schnell entwickelte sich der Katholische Männerfürsorgeverein weiter: Der Arbeiterhof Mittenheim wurde am 11.07.1953 in Betrieb genommen. In Mühldorf am Inn wurde 1953 die Klinik Annabrunn gegründet und im Dezember 1957 eröffnete das Arbeiter- und Jugendwohnheim Pistorinistraße.

Es folgten der Arbeiterhof Gelbersdorf am 27.04.1961, die Klinik Weihersmühle 1964 und das spätere Adolf Mathes Haus im Jahr 1972.

Am 28.12.1972 verstarb Adolf Mathes. Für ihn war wesentlich, dass die Arbeit des kmfv dem Menschen zugewandt war:

„Die schönsten psychologischen und soziologischen Doktrinen nutzen gar nichts, wenn der Mensch, dem wir helfen wollen, nicht merkt, dass man ihn mag.“

In der letzten Vorstandssitzung unter Adolf Mathes wurde Alfred Heinle zum hauptamtlichen geschäftsführenden Vorstandsmitglied bestellt. Damit war die Kontinuität der Arbeit im kmfv abgesichert.

1972-1998

Ausdifferenzierung des Hilfeangebotes – In München soll kein Mensch auf der Straße leben

Unter der Geschäftsführung von Alfred Heinle wurde deutlich, dass das Hilfeangebot weiter differenziert und qualifiziert werden musste. Der Vorstand unter den Vorsitzenden Hans Scherer, Prof. Hermann Zeit und Prof. Dr. Dionys Zink trug diese Entwicklung stets mit.

Mit dem Haus an der Franziskanerstraße (85 Betten) wurde eine neue Form der Versorgung, die Langzeithilfe, eingerichtet, um insbesondere ältere wohnungslose Menschen adäquat zu versorgen.

1983 kam es zur Generalsanierung der Pilgersheimerstraße. Die 18-Bett Säle wurden in 4-Bett-Zimmer umgewandelt und die hohe Platzzahl von 400 drastisch auf 180 reduziert.

Durch ambulante Hilfen mit niedrigschwelligem Zugang wurde in Einrichtungen das Angebot ergänzt (1990 Haus an der Kyreinstraße; 1995 Haus an der Chiemgaustraße).

1993 übernahm der Katholische Männerfürsorgverein die Geschäftsführung der Münchner Zentralstelle für Strafentlassenenhilfe (heute Straffälligenhilfe) und schuf starke Vernetzungen zur Wohnungslosenhilfe und Arbeitsförderung.

Die ärztliche Versorgung für wohnungslose Menschen wurde verbessert (1987 Gründung der Arztpraxis im Haus an der Pilgersheimer Straße und rollende Arztpraxis im Jahr 1997).

Ein weiterer Markstein zum 50-jährigen Bestehen des Vereins war die Eröffnung des Hauses St. Benno (1996) aus Stiftungsmitteln des Erzbistums München und Freising. Die Einweihung nahm der Erzbischof von München und Freising Kardinal Freidrich Wetter am 10.05.1996 vor. Es wurden neue Wege in der pflegerischen Versorgung älterer, wohnungsloser Menschen gegangen.

© Severin Vogl

1998-2009

Weitere Verbesserung der Versorgungsqualität und Ausweitung der ambulanten Angebote

 

1998 übernahm Viktor Münster von Alfred Heinle die Geschäftsführung des kmfv und setzte dessen Arbeit kontinuierlich fort. Im Vordergrund stand das Setzen neuer Qualitätsstandards im großstädtischen Bereich der Wohnungslosenhilfe (z.B. Ein- und Zweibettzimmer; spezifische neue Arbeitsfelder zur Versorgung seelisch kranker Menschen) und Ausdifferenzierung der qualifizierten Hilfe (Nachtdienst, Pflegepersonal, Betreuungsassistenten).

Es wurden Umbauten und Neuerrichtungen von Einrichtungen entsprechend der neuen Anforderungen (Bayrisches Pflege- und Wohnqualitätsgesetz) durchgeführt und Verbesserungen der personellen Ausstattung zum Wohle der betreuten Menschen erreicht.

Konkret beutete dies:

  • 2004 Schaffung einer Einrichtung für psychisch kranke wohnungslose Menschen (Haus an der Knorrstraße).
  • 2005 wurde das Haus an der Waakirchner Straße als Einrichtung der Langzeithilfe eröffnet.
  • Die städtische Notunterkunft (Haus an der Pilgersheimer Straße) wurde erweitert und bietet Doppel- und einige Einzelzimmer an.
  • Ab 2005 kam es zu Renovierungen in unterschiedlichen Einrichtungen und einer damit verbundenen Bettenreduktion.
  • Die Neuorganisation und Ausweitung der ambulanten und präventiven Arbeit in Kooperation mit der Landeshauptstadt München fand 2008 in der Gründung des Ambulanten Fachdienstes des kmfv in München und der Übernahme des Clearinghauses Leipartstraße (2009) ihren Ausdruck; in Freising wurde der Ambulante Fachdienst eröffnet.

War in den 90er Jahren in der Landeshauptstadt München das Ziel genannt: „In München soll kein Mensch auf der Straße leben“, so heißt das Ziel ab 2005: „In München soll kein Bürger obdachlos werden“. Dem diente der kmfv durch qualifizierte Verbesserung seiner Hilfeangebote. Die Zahl der Wohnungslosen, die auf der Straße leben, konnte von 600 (1996) auf 340 (2008) reduziert werden. Seit 1998 hat der Verein seine Plätze von 1081 um lediglich knapp 40 auf 1117 im Jahr 2008 ausweiten müssen.

Eine wesentliche Veränderung in der Organisation des Vereins stellt die Ablösung des ehrenamtlichen Vorstandes durch einen hauptamtlichen Vorstand und die damit verbundene strukturelle Umorganisation im Jahr 2009 dar.

© Thomas Friedl

2010 bis 2020

Verbesserung der Standards in den Notunterkünften

© Severin Vogl

In den Jahren 2010 bis 2020 hat der kmfv seinen Fokus verstärkt auf die gute Versorgung von wohnungslosen Menschen und insbesondere Familien in den Notunterkünften gelegt. Durch die Betreuung in den Beherbergungsbetrieben konnte der Verein eine vorübergehende Wohnmöglichkeit und sozialpädagogische Unterstützung bieten, um den Betroffenen zu helfen, wieder eigenständig Fuß zu fassen.

 

Wichtige Erfolge und Projekte

  • Mit dem Bus & Bahn Begleitservice konnten 2015 zeitgleich die drängenden Themen der Inklusion und der Beschäftigung in Angriff genommen werden. Einerseits bietet der Begleitservice Unterstützung bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für ältere, beeinträchtigte und gesundheitlich eingeschränkte Menschen, andererseits gibt er langzeitarbeitslosen Bürgerinnen und Bürgern eine Arbeitsperspektive.
  • Der kmfv übernahm 2015 die Betreuung in den Beherbergungsbetrieben in der Joseph-Wild-Straße und der Kistlerhofstraße. Später kamen das Flexiheim Am Moosfeld (2017) und der Beherbergungsbetrieb Meglingerstraße (2018) hinzu. 2019 wurde das Flexiheim an der Wotanstraße eröffnet. Diese Einrichtungen bieten Familien, Paaren und Alleinstehenden eine vorübergehende Wohnmöglichkeit, bis sie wieder eine eigene Wohnung gefunden haben.
  • Mit dem Clearinghaus Plinganserstraße eröffnet der kmfv 2018 eine weitere Notunterkunft zur Abklärung der Wohnperspektive. In dieser Einrichtung werden vor allem Familien und Paare in eigenen Wohneinheiten untergebracht.

Seit 2014 führt Ludwig Mittermeier als Vorstand die Geschäfte des Vereins.

Seit 2020

Initiative Wohnen

Seit 2020 hat der kmfv zahlreiche innovative Projekte ins Leben gerufen, um den Herausforderungen von Wohnraummangel und Wohnungslosigkeit in der Metropolregion München zu begegnen. Der Verein hat sich darauf konzentriert, bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, um den betroffenen Menschen effektiv zu helfen.

 

Wichtige Projekte und Entwicklungen

  • 2021: Haus am Hohenzollernplatz
    Der Bedarf an Einrichtungen für arbeitende Menschen ohne Wohnung nimmt stetig zu. Daher wurde 2021 das Haus am Hohenzollernplatz  für Einzelpersonen und Paare eröffnet.  Ziel der sozialpädagogischen Unterstützung ist die schnelle Vermittlung in eigenen Wohnraum mit Mietvertrag.
  • 2021: Fachstelle Wohnraumakquise
    Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum stellt eine große Hürde für wohnungslose Menschen dar. Mit finanzieller Unterstützung durch die Erzdiözese München und Freising wurde die Fachstelle Wohnraumakquise ins Leben gerufen, um Wohnungen des frei finanzierten Wohnungsmarkts für wohnungslose Menschen zu akquirieren.
  • 2021: Notunterkunft Loisachauen
    Übernahme der Betreuung der Notunterkunft in Garmisch-Partenkirchen, die zuvor unbetreut war.
  • 2021: Krankenwohnung
    Obdachlose Menschen werden nach Krankenhausaufenthalten oft wieder auf die Straße entlassen, ohne einen Ort zur Genesung. Mit finanzieller Unterstützung der Erzdiözese München und Freising wurde 2021 eine barrierefreie Krankenwohnung geschaffen, in der sich wohnungslose Menschen nach Krankenhausaufenthalten erholen können.
  • 2024: Quartiersentwicklung Mittenheim
    Anfang der 1950er-Jahre erwirbt der kmfv das Gut Mittenheim mit 140 Hektar Land in Oberschleißheim, um eine Einrichtung für jugendliche wohnungslose Männer zu eröffnen. Seit September 2024 entsteht in Partnerschaft mit der Krämmel Unternehmensgruppe auf einem Teil des Geländes zusätzlich ein neues Quartier mit Wohnungen für 420 Haushalte, einem Quartierstreff und einer Kindertagesstätte. Indem der kmfv auf die übliche Rendite verzichtet, gelingt es ihm trotz gestiegener Baukosten, ein ökologisch nachhaltiges Wohnquartier zu schaffen. Durch einen Mix aus gefördertem und frei finanziertem Mietwohnungsbau sowie Eigentumswohnungen und Wohnkonzepten für Menschen mit Demenz und Behinderung soll ein sozial ausgewogenes Quartier entstehen.
  • 2024: Postbox M63
    Aufgrund der hohen Nachfrage nach Postzustelladressen für obdach- und wohnungslose Menschen wurde 2024 die Postbox M63 als Postannahmestelle eingerichtet.
  • 2024: Münchner Zahnmobil
    Das Münchner Zahnmobil bietet zahnmedizinische Versorgung für obdach- und wohnungslose Menschen sowie Menschen ohne Krankenversicherung. Es zielt darauf ab, diese Personen an die zahnmedizinische Regelversorgung anzubinden und fährt gezielt Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und „Hotspots“ obdachloser Menschen an. Finanziert wird es u.a. durch Elmex®.
  • 2025: Haus an der Aubinger Allee
    Das Haus an der Aubinger Allee bietet 55 Wohneinheiten für wohnungslose Menschen, die arbeiten, sich in Ausbildung befinden oder Arbeitslosengeld beziehen. Ziel ist eine schnelle Vermittlung in eigenen Wohnraum.
  • 2025: Wohnhaus Belgradstraße
    Das sozial betreute Wohnhaus in der Belgradstraße wurde 2025 eröffnet und bietet 48 Wohneinheiten für ältere wohnungslose Männer, Frauen und Paare ab 50 Jahren. Die Menschen können dort dauerhaft leben.

Dokumentarfilm

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