Wer wir sind
Der kmfv ist ein in der Erzdiözese München und Freising tätiger, caritativer Fachverband. Dem Auftrag seines Gründers Adolf Mathes folgend, wendet sich der Verein an wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der Verein ist bestrebt, durch Zusammenarbeit und Austausch mit seinen Partnern den betroffenen Personen ein effizientes Hilfenetz zur Verfügung zu stellen.
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Was wir tun
Wir leisten Soziale Arbeit in ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen mit dem Ziel der Resozialisierung. Sie erfolgt insbesondere durch Beratung, Betreuung und Unterstützung, durch Entwöhnungsbehandlung und berufliche Wiedereingliederung.
Arbeits- und
Beschäftigungsangebote
Krankenwohnung
Unsere Einrichtungen und Dienste
In über 60 Fachdiensten, Einrichtungen und Projekten bieten wir insgesamt etwa 1.800 Plätze für Hilfesuchende an und betreuen jährlich ca. 8.000 wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürgerinnen und Mitbürger.
24. September 2022 | München

Werkraum „Einzelstück“ eröffnet

Nach dem der Werkraum „Einzelstück“ des Hauses an der Knorrstraße bisher pandemie-bedingt nicht offiziell eröffnet werden konnte, wurde dies nunmehr mit einem Tag der offenen Tür nachgeholt. Der Werkraum bietet den wohnungslosen Bewohnern des Hauses einen offenen Raum und eine inspirierende Atmosphäre, um kreativ tätig zu sein. Er schafft somit einem Rahmen in dem Selbstwertgefühl sowie Selbstkompetenz wachsen können und der (Arbeits-)Alltag nach dem Verlassen der Einrichtung erprobt werden kann. Positiver Nebeneffekt ist die noch intensivere Einbindung in das Stadtviertel und die Nachbarschaft.

Eröffnung des Werkraums „Einzelstück“

Da die räumlichen Ressourcen im Haus an der Knorrstraße begrenzt sind, versuchten die Mitarbeitenden des Hauses an der Knorrstraße seit einiger Zeit dringend, diese für die im Haus lebenden wohnungslosen Menschen mit psychischen Herausforderungen auf Dauer ungünstige Situation zu verändern.  Anfang April 2020 bot sich schließlich in der Georgenschwaigstraße 17 in unmittelbarer Nähe zur Einrichtung die Gelegenheit ein Ladengeschäft anzumieten und dort nach eigenständigen Renovierungsarbeiten den Werkraum zu eröffnen. Die hier ausgestellten Werkstücke (z. B. Näh-, Holz-, Keramikarbeiten sowie Gemälde und Zeichnungen) werden von den Bewohnern einzeln, einmalig und individuell gestaltet.

Kreatives Arbeiten findet seitdem auch im Werkraum statt, was in der Nachbarschaft bereits großes Interesse ausgelöst hat. Passanten treten ein und interessieren sich für die besondere Lebenssituation der dort Beschäftigten. Dadurch ergeben sich soziale Kontakte der Bewohner zu Nachbarinnen und Nachbarn. Somit fungiert der Werkraum auch als Aushängeschild und positive Identifikationsmöglichkeit.

Kunsttherapie eignet sich besonders für den Einsatz bei psychischen Erkrankungen. Daher ist der Bereich Kunst- und Beschäftigungstherapie eine wesentliche Säule des Angebots im Haus an der Knorrstraße. Sie unterstützt die Bewohner dabei, an eigene Fähigkeiten anzuknüpfen, sie auszubauen und Selbstwertgefühl zu entwickeln. Die Möglichkeit zum freien bildnerischen Gestalten, das Einüben handwerklicher Tätigkeiten, Teamarbeit und gemeinsame Gespräche dienen der Entwicklung von Selbstkompetenz und sind ein Mittel für die Erprobung des (Arbeits-)Alltages nach Verlassen der Einrichtung.

Kunsttherapie erreicht dabei auch Bewohner, die sich in einem ersten Schritt verbal nicht öffnen können. Kommunikation findet dann zunächst über das kreative Medium statt. Oftmals wird so der Einstige in weiterführende arbeitspädagogische Maßnahmen durch die Kunsttherapie ermöglicht.

Im Rahmen des Tages der offenen Tür fand im Speisesaal des Hauses an der Knorrstraße die feierliche Eröffnung mit Grußworten und einer Lesung des Kinderbuches „Über das Wünschen“, welches von den Autorinnen Cornelia Pagel (Schneekönige e.V.) und Tanja Frank (Kunsttherapeutin) geschrieben und von Isabel Huttner (Kunsttherapeutin) mit einigen Bewohner des Hauses illustriert wurde.

Im Zuge ihres Grußwortes stelle Angele Jessel (Regionalkoordinatorin Wohnungslosenhilfe des Bezirks Oberbayern) heraus, dass der Werkraum Einzelstück deswegen so besonders sei, weil er die Bewohner in ihrer Situation und in ihrer Individualität kreativ tätig sein lässt und den Raum schafft einzigartige, künstlerische Gegenstände zu fertigen. Daneben wies Jutta Koller (zweite Stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses 11 Milbertshofen-Am Hart) darauf hin, dass mit den neuen rechtlichen Vorgaben des SGB 9 die Beantragung einer Betreuung nicht so hochschwellig werden darf, dass die Betroffenen diese Hilfen nicht mehr in Anspruch nehmen können. Hier seien Politik und Verwaltung gefordert, pragmatische und an den Bedarfen der Menschen orientierte Lösungen zu finden.

Nach der kurzweiligen Lesung des Kinderbuches durch Cornelia Pagel, Jolene König (Kunsttherapeutin und einem Bewohner des Haues fand dann die Besichtigung des Werkraums statt, bei dem sich die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck von der Arbeit vor Ort machen und die Veranstaltung beim gemütlichen Beisammensein ausklingen lassen konnten.

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