Wer wir sind
Der kmfv ist ein in der Erzdiözese München und Freising tätiger, caritativer Fachverband. Dem Auftrag seines Gründers Adolf Mathes folgend, wendet sich der Verein an wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der Verein ist bestrebt, durch Zusammenarbeit und Austausch mit seinen Partnern den betroffenen Personen ein effizientes Hilfenetz zur Verfügung zu stellen.
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© Severin Vogl
Was wir tun
Wir leisten Soziale Arbeit in ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen mit dem Ziel der Resozialisierung. Sie erfolgt insbesondere durch Beratung, Betreuung und Unterstützung, durch Entwöhnungsbehandlung und berufliche Wiedereingliederung.
Arbeits- und
Beschäftigungsangebote
Gesundheitsversorgung
Krankenwohnung
Unsere Einrichtungen und Dienste
In über 60 Fachdiensten, Einrichtungen und Projekten bieten wir insgesamt etwa 1.800 Plätze für Hilfesuchende an und betreuen jährlich ca. 8.000 wohnungslos, arbeitslos, suchtkrank und straffällig gewordene Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Karriere
Bei uns wird Chancengleichheit großgeschrieben. In unserem offenen und wertschätzenden Arbeitsumfeld hat jede und jeder die Möglichkeit, sich beruflich und persönlich zu entfalten und wertvolle, sinnstiftende Arbeit zu leisten. Der kmfv ist der ideale Ort für alle, die den festen Glauben an die Werte der Solidarität und der Menschenwürde teilen.

Hier zählt der Mensch – sowohl in der Unterstützung unserer Klientel als auch in der Entwicklung und Förderung unserer Mitarbeitenden. Werde auch Sie Teil unseres Teams und finde Sie ihren Platz in einer Organisation, die für echte Veränderung steht.
Der kmfv als Arbeitgeber
Arbeitsbereiche des kmfv
Benefits & Leistungen
Duales Studium & Praktikum Soziale Arbeit
Werkstudierende & Auszubildende
Rund ums Bewerben
30. April 2023 | München

Nachbericht: 50 Jahre Adolf Mathes Haus

Das Ende 1972 eröffnete Adolf Mathes Haus, welches seinerzeit noch von Vereinsgründer Adolf Mathes – im Rahmen seines letzten öffentlichen Auftritts vor seinem Tod – eingeweiht worden war, hat sein 50-jähriges Jubiläum in einem festlichen Rahmen begannen. Das Haus unterstützt wohnungslose Männer, die wieder unabhängig in einer eigenen Wohnung leben und einer geregelten Arbeit nachgehen wollen. Mit einem multidisziplinären Team begleiten die Mitarbeitenden durch Beratung und vielfältige (Gruppen-)Angebote die Betreuten auf ihrem Weg in die neue Selbständigkeit.

Zu Beginn des Festaktes fand ein Gottesdienst in St. Stephan mit Generalvikar Christoph Klingan statt. Generalvikar Klingan würdigte in seiner Predigt die Arbeit der Einrichtung und den großen Einsatz der Mitarbeitenden für die betreuten Bewohner. Den Bewohnern sprach er Mut zu, auf ihrem Weg in Arbeit und Wohnen. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von einem Adolf Mathes Haus-Chor aus Mitarbeitenden und Bewohnern, der sich extra für das Jubiläum gegründet hatte. Qualitativ war dies aber nicht zu erkennen, denn die Chormitglieder wirkten als würde er schon viele Jahre gemeinsam singen.

Nach dem Gottesdienst wechselte die Festgemeinde zum offiziellen Festakt in das Restaurant SAX, welches sich in unmittelbarer Nähe zur Einrichtung befindet. Im Zuge einer Gesprächsrunde mit Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Sozialreferentin Dorothee Schiwy, Einrichtungsleiter Johannes Braun und Richard Rieder*, einem Bewohner des Hauses, gingen die Teilnehmenden auf die Geschichte und Entwicklungen des Hauses ein und skizierten die aktuellen Herausforderungen für die Wohnungslosenhilfe in München. Moderiert wurde das Gespräch von kmfv-Vorstand Ludwig Mittermeier.

In seiner Rückschau hielt Johannes Braun mitunter fest, dass die Standards in den Anfängen der Einrichtung, andere waren als heute. Hier habe sich einiges getan. Gab es zu Beginn beispielsweise noch Mehrbettzimmer in der Einrichtung, so gibt es mittlerweile nur noch Einzelzimmer und Apartments. Diese Entwicklung wurde sehr stark durch den Zukauf des Nachbarhauses in der Hans-Sachs-Straße 18 begünstigt, der auch eine Ausweitung um ambulante Plätze ermöglichte.

Richard Rieder stellte dar, wie er in die Einrichtung gekommen war, welche Unterstützung er im Haus erhält und wie seine aktuellen Perspektiven sind. So erklärte er, dass er eigentlich gerade in einer beruflichen Weiterbildung befindet, wenn er nicht gerade hier auf der Jubiläumsfeier sei und extra für die Veranstaltung frei bekommen hätte. Mit der Weiterbildung – ist er überzeugt – wird er zukünftig sehr gute Chancen haben, wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Auch eine Wohnperspektive tue sich für ihn auf. Jedoch merkte er auch an, wie schwierig es aktuell sei, in München bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Dies bestätige auch Johannes Braun. Er schilderte, dass es in den 1990er und 2000er Jahren eine Zeit gegeben hätte, in der Bewohner der Einrichtung relativ schnell wieder eigenen Wohnraum finden konnten. Diese Zeiten sind jedoch schon seit längerer Zeit vorbei. Dies bestätigte auch Sozialreferenten Dorothee Schiwy. Die Landeshauptstadt München stelle in der Sofortunterbringung und darüber hinaus ein differenziertes Hilfsangebot zu Verfügung, um Menschen auf ihrem Weg aus der Wohnungslosigkeit bestmöglich zu unterstützen. Bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und Eindämmung der Mietenexplosion gibt es jedoch leider bundesgesetzgesetzliche Hürden, die der Stadt ihre Arbeit an dieser Stelle merklich erschweren und bisweilen sogar die Hände binden würde. Sie hoffe auf eine schnellstmögliche Anpassung der entsprechenden Gesetze.

Auch Bezirkstagspräsident Mederer wies auf die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt hin und ergänzte, dass der Bezirk Oberbayern, sofern es im Möglich ist, bezahlbaren Wohnraum aus seinem eigenen Bestand zur Verfügung stellt. Daneben zeigte er auf, dass es noch Bedarf bei Angeboten und Plätzen für junge, erwachsene Wohnungslose gibt. Hier möchte der Bezirk zukünftig noch stärker aktiv werden.

Sowohl Josef Mederer als auch Dorothee Schiwy bescheinigten sich eine gute Zusammenarbeit miteinander sowie mit dem kmfv, um für die betreuten Menschen das bestmögliche Angebot unterbreiten zu können. Zudem dankten sie den Mitarbeitenden des Adolf Mathes Hauses für Ihren großen Einsatz und ihre hervorragende Arbeit. Dem schlossen sich auch Ludwig Mittermeier und Johannes Braun uneingeschränkt an. Sie sprachen den Mitarbeitenden einen großen Dank aus und würdigten die Unterstützung des Bezirks sowie der Landeshauptstadt München und stellten die gute Zusammenarbeit mit ihnen als Kostenträger heraus.

Im Anschluss an die Gesprächsrunde und ein gemeinsames Mittagessen wechselten die Gäste hinüber ins festlich geschmückte Adolf Mathes Haus, wo sie dann mit einer Hausbesichtigung und Kaffee und Kuchen die Veranstaltung ausklingen lassen konnten.

Zeitgleich zum Jubiläum geht der langjährige Leiter des Hauses, Johannes Braun, in den Ruhestand. Die Nachfolge treten Stephanie Koller und Jonathan Kniep gemeinsam an, die bereits zuvor stellvertretende Leitungen des Hauses waren.

 

* Der Name wurde geändert.