
© Özgün Turgut
Im Rahmen seines Besuches in München besichtigte der Bürgermeister von Edinburgh Robert Aldridge am gestrigen Nachmittag drei Einrichtungen des kmfv, um sich einen Eindruck von der Wohnungslosenhilfe in München zu verschaffen. Es ist ihm eine Herzensangelegenheit, Armut in der Stadt Edinburgh zu überwinden und die bestmöglichen Angebote für wohnungslose Menschen vorzuhalten. Deshalb sei ihm ein Austausch und gegenseitiges Lernen so wichtig.
Im Rahmen seines mehrtätigen Besuchs in der Partnerstadt München ist es dem Bürgermeister der schottischen Hauptstadt Edinburgh ein wichtiges Anliegen durch eine Besichtigung dreier Einrichtungen des kmfv mehr über die Wohnungslosenhilfe in München zu erfahren. Bei sonnigem Wetter am gestrigen Nachmittag war Bürgermeister Aldridge zunächst zu Gast im Haus an der Pilgersheimer Straße. Nach einer Einführung und Hausbesichtigung mit Claudia Eisele, Abteilungsleitung Ambulante Dienste des kmfv, berichtete Dr. Angelika Eisenried, Ärztin der Arztpraxis für Wohnungslose, anschaulich über die Arbeit der angebundenen Arztpraxis sowie der Straßenambulanz.

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Im Anschluss ging es zum nahegelegenen Ambulanten Fachdienst Wohnen München weiter. Das dortige Leitungsteam um Sabine Reiner-Pfeiler, Gunnar Lattemann und Florian Volpe präsentierte seine ausdifferenzierten und vielschichtigen Arbeitsbereiche. Der anschließende Austausch wurde dann intensiv genutzt, um gegenseitig über Erfahrungswerte und erfolgreiche Konzepte zu berichten.

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Als letzte Station besuchte die Delegation, der sich auch Vertreterinnen des Büros des Oberbürgermeisters, der Protokollabteilung und des Sozialreferats der Landeshauptstadt München angeschlossen hatten, nach kurzem Fußmarsch das Haus an der Pistorinistraße. Einrichtungsleiter Christoph Kellner führte die Besucherinnen und Besucher durch das Haus, zeigte ein Bewohnerzimmer und stellte das Wohnheim, die Therapeutischen Wohngemeinschaften und das Angebot „Isar Up“ für junge, erwachse wohnungslose Männer vor. Am Ende der Hausführung bot sich noch die Gelegenheit für einen kurzen Austausch bei einer Tasse Kaffee.
Aldridge und seine Delegation zeigten sich bei allen drei Stationen angetan von der Arbeit des kmfv und berichtet auch von den Angeboten und Schwerpunkten der Wohnungslosenhilfe in Edinburgh. Dabei stellte sich heraus, dass es ein ganz wichtiges Ziel für den Bürgermeister ist, die Armut in Edinburgh mit Prävention, Langzeitlösungen und zielgerichteten Angeboten für bedürftige Menschen zu überwinden. Im Gespräch zeigte sich zudem, dass es viele Parallelen beider Städte im Hinblick auf die Herausforderungen und die Unterstützung wohnungsloser Menschen gibt. Neben dem fehlenden bezahlbaren Wohnraum und der damit verbundenen Herausforderung der Weitervermittlung waren dies vor allem die Unterstützungsbedarfe wohnungsloser Menschen sowie der Fachkräftemangel.
Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, in den Austausch zu gehen und voneinander durch Best-Practice-Beispiele zu lernen. Bereits in der kommenden Woche wird daher eine Delegation der Wohnungslosenhilfe Edinburghs in München erwarten. Ein Gegenbesuch ist bereits in Planung.
Der Besuch endete mit dem gegenseitigen Wunsch weiterhin im Kontakt zu bleiben und mit beidseitigen guten Wünschen für das heutige Spiel zwischen Schottland und Deutschland in der Münchner Allianz Arena.