Am Dienstagabend fand die Vernissage zur Ausstellung „Wo?hnen“ im Interimsquartier der Villa Stuck statt. Im Rahmen des Projektes stellen wohnungslose Menschen aus Einrichtungen des kmfv ihre Werke zum Thema „Wo?nen“ vor, die im Zuge mehrerer Workshops entstanden sind. Stadtrat Dr. Florian Roth, Direktor Michael Buhrs und kmfv-Vorstand Ludwig Mittermeier eröffneten die Ausstellung.
Initiiert wurde das Projekt durch Michael Vogl und Gabriel Schaub, Mitarbeitende des Adolf Mathes Hauses des kmfv. Sie haben vor dem Hintergrund des Leerstands in München de Idee entwickelt, diesen für ein künstlerisches Projekt zu nutzen, in dem das Thema „Wohnen und Wohnungslosigkeit“ behandelt wird und ein Dialog mit Menschen mit Wohnung entstehen kann. Gemeinsam mit der Villa Stuck wurde diese Idee dann mit Leben gefüllt.
Seit Anfang Juni haben sich Klienten aus drei Einrichtungen des kmfv regelmäßig im Interimsquartier der Villa Stuck getroffen, um gemeinsam künstlerische Werke zum Thema „Wohnen“ zu erschaffen. Dabei stand der kreative Prozess im Mittelpunkt der Workshops. Die künstlerische Leitung lag bei Babi Brüller.
Im Rahmen der Ausstellung „Wo?hnen“ werden die in diesem Projekt entstandenen Arbeiten nun präsentiert. Ziel der Aktion ist es, auf Wohnungslosigkeit aufmerksam bzw. diese sichtbarer zu machen. Somit soll der Wert von eigenem Wohnraum als räumliche und innerliche Heimat als Grundvoraussetzung für gleichwertige Teilhabe an der Gesellschaft deutlich gemacht werden.
In seinem Grußwort zum Ausstellungsbeginn ging Ludwig Mittermeier darauf ein, dass der Titel der Ausstellung nicht besser gewählt sein könnte. Versehen mit einem Fragezeichen, kommen dabei die zwei drängendsten Fragen „Wo?“ und „Wohnen?“ zum Ausdruck. Wohnen – am besten im eigenen Wohnraum – ist das Ziel für die Männer, Frauen und Familien in den Einrichtungen. Wohnen sowie die Akquise und Schaffung von Wohnraum ist auch das Thema für den kmfv. Zudem gehe es mit der Ausstellung auch um Kunst und Kreativität. Kunsttherapie spiele bei den Angeboten in den einzelnen Einrichtungen des kmfv ebenso eine wichtige Rolle.
„Ich gratuliere den Künstlern für die gelungenen Werke und die damit verbundene Beteiligung am Dialog mit der Stadtgesellschaft. Zudem bin ich dankbar, dass wir mit dem Interimsquartier der Villa Stuck einen wunderbaren Ort haben, an dem die Ausstellung stattfinden kann. Denn was ist in diesem Kontext passender als ein Interimsquartier“, merkt Mittermeier abschließend an.
Die Ausstellung kann bis einschließlich 8. Dezember im Rückgebäude des Interimsquartiers der Villa Stuck (Goethestraße 54, 80336 München) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der Villa Stuck mit dem Adolf Mathes Haus, dem Haus an der Knorrstraße und dem Anton Henneka Haus des kmfv.